
Peter Paul Rubens (auch Pieter Pauwel Rubens oder latinisiert Petrus Paulus Rubens, * 28. Juni 1577 in Siegen; † 30. Mai 1640 in Antwerpen) war ein Maler flämischer Herkunft. Er war einer der bekanntesten Barockmaler und Diplomat der spanisch-habsburgischen Krone.
Seit 1592 widmete er sich der Kunst und hatte nacheinander die Maler Tobias Verhaecht (auch T. Verhaegt), Adam van Noort und Otto van Veen als Lehrer. 1598 schloss er die Lehre ab und wurde in die Malergilde zu Antwerpen aufgenommen.
Peter Paul Rubens hatte sechs Geschwister. Sein Geburtsdatum ist nicht zweifelsfrei bezeugt, da nur ein Kupferstich, der neun Jahre nach Rubens’ Tod entstand, auf den 28. Juni verweist.
Der Vater war ein in den Niederlanden und Italien ausgebildeter Rechtsanwalt und Schöffe in Antwerpen. 1568 musste er mit seiner Familie im Zuge der Religionsunruhen – Jan Rubens hatte Kontakt zu kalvinistischen Kreisen – nach Köln fliehen, wohnte in der Sternengasse 10 und arbeitete unter anderem als Berater der Anna von Sachsen (1544–1577), der zweiten Gemahlin Wilhelms von Oranien.
Nachdem Jan und Anna ein Verhältnis begonnen hatten, wurde der Schöffe um den 10. März 1571 auf dem Weg nach Siegen verhaftet und kam in das Gefängnis im Dillenburger Schloss. Unterstützt durch die beharrliche Fürsprache seiner Frau Maria, wurde die Haft nach zwei Jahren in Hausarrest umgewandelt, den die Familie Rubens in Siegen verbrachte. 1578, ein Jahr nach Annas Tod und Peter Pauls Geburt, durfte die Familie wieder nach Köln zurückkehren.
Annas Tochter Christine von Diez (22. August 1571–1638) gilt als Kind von Jan Rubens und damit als Halbschwester von Peter Paul Rubens.[2]
Nach dem Tod von Jan Rubens 1587 zog Maria Pypelinckx mit den Kindern zurück nach Antwerpen. Nachdem Peter Paul gemeinsam mit anderen Söhnen der Antwerpener Oberschicht die Lateinschule von Rumoldus Verdonck (1541–1620) besucht hatte, wurde er einige Monate als Page an den Hof von Marguerite de Ligne (1552–1611) gegeben, der Witwe von Philip de Lalaing (1537–1582), dem Gouverneur des Hennegaus.